Grimme-Bergfest und Donnepp Media Award

„Die ‚Grimme-Stimme‘ soll wieder lauter und hörbarer werden“

Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut

Rund 180 Gäste sorgten am Abend des 29. Januar für ein volles Haus im Grimme-Institut. Grund war die Halbzeitfeier der Grimme-Preis-Jurywoche: das „Bergfest“. Çiğdem Uzunoğlu, die neue Grimme-Direktorin, nutzte die Gelegenheit, sich noch einmal persönlich vorzustellen, die teils prekären Entwicklungen in der us-amerikanischen Politik zu kritisieren und – zumindest in Umrissen - ihre Ideen für das Grimme-Institut abzustecken:

Schwerpunktthema werde der Mediendiskurs: „Wir wollen hier zurück zu alter Stärke, die ‚Grimme-Stimme‘ soll wieder lauter und hörbarer werden“, so Uzunoğlu und das durch „Mehr mediale Präsenz, mehr Präsenz auf Tagungen und Panels, neue Projekte. Wir wollen mehr Wahrnehmung – auch über die Landesgrenzen hinaus, bis hin zur Bundesebene. Inhaltlich möchte ich dabei anknüpfen an die Themen Erinnerungskultur, digitale Demokratie und Zivilität im digitalen Raum.“ Am Qualitätsdiskurs ändert sich erstmal nichts: Der Grimme-Preis werde nicht verändert, ebenso der Grimme Online Award, der in diesem Jahr 25 wird. „Nicht zu vergessen: die Arbeit der Akademie mit der Qualifizierungsstaffel, dem Medienjournalismus-Seminar und dem RadioNetzwerkTag“, so Uzunoğlu weiter.

Das „Bergfest“ bildete auch den festlichen Rahmen für die Verleihung des „Donnepp Media Award“, vormals Bert-Donnepp-Preises, für Medienpublizistik, der im Anschluss stattfand.

Preisverleihung und Jury

Den „Donnepp Media Award“ erhielt Annika Schneider, von uebermedien.de, deren Medienkritiken einen ganz eigenen Ton kultivieren, „der nicht laut sein will oder muss - und der trotzdem scharf ist“, so die Jury.  

Als feste Freie hatte sie sich schon beim Deutschlandfunk und dessen Mediensendung „@mediasres“ einen Namen gemacht. Hier gehörte sie auch zu den Hosts des innovativen Diskussionspodcasts „Nach Redaktionsschluss“. Von 2021 bis 2024 war Annika Schneider außerdem eine der „Altpapierista“ bei der Medienkolumne „Altpapier“ des MDR und arbeitete für die WDR-Mediensendung „Töne, Texte, Bilder“.

Besondere Ehrungen erhielten die 17-jährige Schülerin Judith Scheytt, für ihren medienkritischen Instagram-Kanal, sowie Oliver Kalkofe, der sich schon seit über 30 Jahren mit Medien beschäftigt – im Fernsehen, im Radio, darüber hinaus auch in Print und online, auf der Bühne und in Videos und das in ganz unterschiedlichen Formaten.

Der vom Verein der Freunde des Adolf-Grimme-Preises berufenen Jury für den „Donnepp Media Award“ gehörten die Vorjahres-Preisträgerin Nadia Zaboura, Grimme-Preis-Leiterin Lucia Eskes, der Medienjournalist und Leiter des KNA- Mediendienstes, Steffen Grimberg, Digitaljournalist Jörg Schieb, Maik Große Lochtmann und Dr. Ulrich Spies vom Vorstand des Vereins der Grimme-Freunde an.

Dr. Spies erhielt ebenfalls eine Ehrung für sein langjähriges Engagement – aus den Händen von Schauspieler Armin Rohde als Überraschungsgast.

Der „Donnepp Media Award“, vormals Bert-Donnepp-Preis, wird seit 1991 vom Verein der Freunde des Adolf-Grimme-Preises als Deutscher Preis für Medienpublizistik gestiftet. Er ist benannt nach Bert Donnepp (1914-1995), dem „Erfinder“ des Grimme-Preises und „Vordenker“ des Grimme-Instituts.

 
Bergfest 2025 im Grimme-Institut. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Lucia Eskes, Leiterin des Grimme-Preises. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Çiğdem Uzunoğlu, Direktorin des Grimme-Instituts. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Jörg Schieb, Vorsitzender des Vereins der Freunde des Adolf-Grimme-Preises. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Nadia Zaboura (Laudationes auf Oliver Kalkofe und Judith Sheytt). Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Oliver Kalkofe. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Judith Sheytt. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Alle Preisträger*innen auf einen Blick. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Steffen Grimberg (Laudation auf Annika Schneider). Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Annika Schneider. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Dr. Ulrich Spies und Armin Rohde. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Preisträger*innen und Laudator*innen auf einen Blick. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut