Das diesjährige Fachprogramm des Krimifestivals „Tatort Eifel“ steht erneut im Zeichen des internationalen Serienbooms – ein Trend, der anhält, jedoch kontinuierlich neue Formate und Ansprüche entwickelt. Wie reagieren Sender, Produzenten und Kreative darauf? Wie sieht die Zukunft aus? Vom 19. bis 23. September gehen diesen und weiteren Fragen Expertinnen und Experten der Film- und Fernsehbranche nach. Bereits zum zweiten Mal bietet das Grimme-Institut in Kooperation mit dem Fachprogramm Tatort Eifel ein eigenes Panel an und geht mit seinen Podiumsgästen der Frage nach, wie der Serienmarkt der Zukunft aussehen könnte.
Mit „Wishlist“ wurde in diesem Jahr zum ersten Mal eine Webserie mit einem Grimme-Preis ausgezeichnet. Damit wurde die Aufmerksamkeit der Fernsehbranche auf ein Genre gelenkt, das in Deutschland bisher eher ein Nischendasein geführt hat. Mit „They call us Candy Girls“ startete 2008 bei MySpace eine der ersten professionell produzierte Web-Soaps, es folgten diverse Produktionen unter anderem für StudiVZ und bild.de nach. Mit „Die Snobs“ fand die erste Webserie 2010 den Weg ins Fernsehen.
Die Podiumsgäste diskutieren, wie sich Webserien in den vergangenen knapp zehn Jahren entwickelt haben, wie sie sich dramaturgisch, in der Produktionsweise und möglicherweise auch in ihren Zielgruppen von den üblichen Fernseh- und Streamingproduktionen unterscheiden, welche Qualitätsansprüche sie erfüllen müssen und wie eine mögliche Entwicklung des Fernsehserienmarktes aussehen könnte. Podiumsgäste sind: Florian Hager (Programmgeschäftsführer funk), Lutz Heineking (jr., eitelsonnenschein), Lena Krumkamp (Autorin), Jonas Ulrich (Dramaturg). Die freie Journalistin und langjährige Grimme-Preis-Jurorin Jenni Zylka wird die Diskussionsrunde moderieren.
Darüber hinaus erwarten die Gäste weitere spannende und hochkarätig besetzte Veranstaltungen: Verantwortliche von u.a. ARD, ZDF und RTL diskutieren am 22. September darüber, welche Chancen die deutsche (Krimi-)Serie im internationalen Vergleich hat und wie sich der Bedarf nach internationalen High End-Serien auf den deutschen Produktionsmarkt auswirkt.
Was eine erfolgreiche amerikanische Serie von der deutschen Erzählweise unterscheidet, analysiert Filmwissenschaftler Prof. Dr. Marcus Stiglegger anhand der Crime-Serie „True Detective“ (22.09.). In einer weiteren Case study (22.09.) berichtet Romanautor Wolfgang Schorlau gemeinsam mit Vertretern der ZDF-Produktion „Dengler“ über die Herausforderungen einer Romanadaption für eine Krimi-Reihe.