(Marl/Bonn) Der Stifter des Grimme-Preises, der Deutsche Volkshochschul-Verband (DVV), vergibt seine Besondere Ehrung in diesem Jahr an den deutsch-französischen Fernsehsender ARTE. Zum 100-jährigen Bestehen der Volkshochschulen möchte der DVV ein besonderes Zeichen setzen: „In deutsch-französischer Kooperation schafft ARTE ein Stück Öffentlichkeit im europäischen Maßstab und fördert damit europäischen Diskurs und Verständigung. Und genau das liegt auch den Volkshochschulen am Herzen“, sagt DVV-Präsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer. Sie wird die Besondere Ehrung am Abend der 55. Grimme-Preisverleihung persönlich übergeben.
ARTE bringe den Menschen die europäische Vielfalt der Geschichte, der Sprachen und der Kulturen näher und leiste damit einen unverzichtbaren Beitrag zur Einigkeit in Europa, heißt es in der Begründung des Preisstifters. Der Sender beindrucke mit einem einzigartigen Angebot an Kultur- und Dokumentationssendungen. Den Programmverantwortlichen gelinge Bildungsfernsehen im besten Sinne: ARTE wecke Publikumsinteresse auch für komplexe Fragen und für Themen, die medial ansonsten nicht im Fokus stehen. Mit seiner besonderen Art der journalistischen Aufbereitung fördere der Sender das Verständnis für politische und kulturelle Praxis unter den europäischen Nachbarn.
Dr. Frauke Gerlach, Direktorin des Grimme-Instituts begrüßt die Entscheidung des DVV: „Mit ARTE wird zum ersten Mal in der Geschichte des Grimme-Preises ein Sender ausgezeichnet und dies zu Recht und zum richtigen Zeitpunkt. Ein starkes Bekenntnis zu Europa ist unerlässlich in Zeiten des Brexits und angesichts des Erstarkens antidemokratischer Kräfte. Ich sehe die Besondere Ehrung auch als Ermutigung: Es ist zu wünschen, dass der deutsch-französische Sender mit seinem Einsatz für die Sache Europas nicht nachlässt“, so Gerlach.
DVV-Präsidentin Kramp-Karrenbauer unterstreicht: „Der Deutsche Volkshochschul-Verband verleiht ARTE die Besondere Ehrung in der Überzeugung, dass für das geeinte Europa immer wieder aufs Neue geworben werden muss und dass es hierfür Medien braucht, die für Demokratie und Verständigung eintreten und für die die europäische Idee identitätsbildend und programmatisch prägend ist.“
„Die besondere Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes bekräftigt uns in unserem Willen, Kultur weiträumig und für jedermann zugänglich zu machen und ermutigt uns, die Werte, für die ARTE seit Beginn seines Bestehens einsteht, Anspruch, Neugier und ein respektvolles Miteinander, weiterhin mit großem Engagement zu vertreten“, sagt Régine Hatchondo, Vizepräsidentin von ARTE G.E.I.E. und Generaldirektorin von ARTE France.
Peter Boudgoust, Präsident von ARTE G.E.I.E. und Intendant des SWR, äußert sich erfreut über das Bekenntnis des Preisstifters zu einem gemeinsamen und starken Europa: „In einer Zeit, in der Einigkeit und Demokratie überall in Europa auf so unterschiedliche Weise in Frage gestellt werden, braucht es starke Kräfte, die unsere auseinanderdriftende Gesellschaft zusammenhalten. Mit seinem deutsch-französischen Programm hat ARTE den Anspruch, nicht nur das sprachliche und kulturelle Verständnis zu fördern, sondern darüber hinaus einen Beitrag zur Völkerfreundschaft und damit zu einer starken Demokratie in und für Europa zu leisten.“
Die Zentrale ARTE G.E.I.E ist für die Programmstrategie, -konzeption und –planung zuständig und koordiniert die europäischen Partner.
Die Besondere Ehrung im Rahmen des Grimme-Preises wird vom Stifter der Fernsehauszeichnung, dem Deutschen Volkshochschul-Verband (DVV), für herausragendes Fernsehschaffen vergeben.
Der 55. Grimme-Preis wird am Abend des 5. April, im Theater der Stadt Marl verliehen.