Der Wert des Dokumentarischen im Fernsehen steht spätestens seit der „Stuttgarter Erklärung“ beim SWR Doku-Festival im Juni wieder verstärkt in der Diskussion. Vertreter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks versichern, gerade der lange Dokumentarfilm gehöre „zur DNA des öffentlich-rechtlichen Programms“. Dagegen kritisieren Macherinnen und Macher fehlende und zu späte Sendeplätze, eine ungenügende finanzielle Ausstattung und generell eine mangelnde Wertschätzung des Genres. Das Grimme-Institut bringt am 6. Dezember in der Deutschen Kinemathek Filmemacherinnen, Filmkritik und Senderverantwortliche an einen Tisch und bietet damit ein Diskussionsforum für die anhaltende Debatte um den Stellenwert des langen Dokumentarfilms, seine Rolle für die Gesellschaft und seine Produktionsbedingungen. Als herausragendes Beispiel für eine gesellschaftlich höchst relevante Produktion zeigen wir vor der Diskussionsrunde den Film „Geschlossene Gesellschaft – Der Missbrauch an der Odenwaldschule“, der 2012 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde.